Wichtige Daten

Wichtige Daten zum Land

Quelle: www.vietnam-dvg.de

Vietnam steht mit seinen 331 686 km2 und 84,1 Millionen Einwohnern größenmäßig etwa in einer Reihe mit Deutschland, Japan und Italien. Mit seinen Koordinaten zwischen 102,1 und 109,3 Grad östlicher Länge und 8,1 und 23,4 Grad nördlicher Breite (ohne Paracell- und Spratley-Inseln) liegt es nördlich des Äquators etwa auf einer Höhe mit Indien, Saudi-Arabien, der Sahara und Mexiko. Vietnam grenzt an China (1400 km Grenzlinie), Laos (2067 km) und Kambodscha (1080 km). Seine Seegrenzen betragen über 3000 km zum Südchinesischen Meer.

Vietnam hat die Form eines “S” mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von 1750 km. An der schmalsten Stelle in Mittelvietnam ist es nur 50 km breit.

Das Delta des Roten Flusses im Norden und das Mekong-Delta im Süden, in denen ca. zwei Drittel der Bevölkerung leben, stellen die fruchtbaren Reiskammern des Landes dar. Drei Viertel des vietnamesischen Territoriums sind Gebirge und Hochebenen. Sie bedecken den Norden und Nordwesten und ziehen sich an der laotischen und kambodschanischen Grenze fast nach Süden, nur einen schmalen Tieflandstreifen an der Küste freilassend. Manchmal reicht das Gebirge bis ans Meer heran. Es dominieren Kalksteinmassive, doch gibt es auch Schiefer, Gneise, Sandstein u.a.

Höchster Berg ist der Phan Si Pan (Fan Si Pan) im Norden des Landes mit 3143 m. In Mittelvietnam liegen fünf große Hochplateaus in Höhen von 500-1500 m über dem Meeresspiegel, die in der Vergangenheit überwiegend von ethnischen Minderheiten bewohnt wurden. In letzter Zeit gewinnen sie immer größere wirtschaftliche Bedeutung sowohl für den Anbau technischer Kulturen (Kautschuk, Kaffee, Tee, Pfeffer) als auch als Industriestandorte.

Die zahlreichen Flüsse fließen überwiegend von Nordwesten nach Südosten, aus den Gebirgen ins Südchinesische Meer. Größter Fluß Vietnams ist der in Tibet entspringende und insgesamt 4400 km lange Mekong (oder: Cuu Long), der sich auf vietnamesischem Territorium in zahlreiche Arme aufspaltet. Diese bilden gemeinsam mit mehreren Nebenflüssen und vielen Kanälen die von unzähligen Wasserläufen durchzogene typische Deltalandschaft Südvietnams.

Zweitgrößter Fluß ist der Rote Fluß (Hong Ha oder Song Hong), der dem Delta im Norden seinen Namen gab. Sein Wasser bringt jährlich Millionen Tonnen fruchtbaren Schlamm aus den Gebirgen und trägt wesentlich zur Bewässerung und Düngung der Reisfelder in der Ebene bei. Sein Hochwasser in der Regenzeit zwingt jedoch seit Jahrhunderten auch zu umfangreichen und aufwendigen Dammbauten.

In Vietnam gibt es zahlreiche kleine Teiche und Seen, aber erstaunlicherweise ist der Ho Ba Be mit 10 km2 der größte natürliche See des Landes. An zweiter Stelle folgt der Ho Tay (Westsee) in Hanoi. Beide werden jedoch deutlich vom künstlich angelegten Stausee von Hoa Binh (ca. 250 km2) übertroffen.

Die klimatischen und hydrologischen Besonderheiten sowie die Reliefunterschiede Vietnams bieten günstige Voraussetzungen für eine außerordentlich vielfältige Pflanzen- und Tierwelt. 600 verschiedene Gehölzarten (darunter Teak, Zimtlorbeer, Eisenholz, Mahagoni, Sandelholz) und zahlreiche wildwachsende Heil- und Gewürzpflanzen in den tropischen Regenwäldern gehören ebenso dazu wie die Mangrovenwälder am Mekong, der vielseitig verwendbare Bambus und die vielfältigen Kulturpflanzen, wie Reis, Mais, Zuckerrohr, Maniok, Erdnüsse, die vielen Gemüse- und Obstarten und die sogenannten technischen Kulturen, wie Kaffee, Kautschuk, Jute, Tabak oder Tee.

Die Fauna reicht von Tigern, Leoparden, Elefanten, Waranen, Hirschen, Stachelschweinen über viele Arten von Affen, Schlangen, Vögeln und Insekten bis zur großen Zahl von Wasserbewohnern (Fische, Frösche, Schildkröten, Krabben, Krebse usw.). An Haustieren werden besonders Wasserbüffel, Buckelrinder, Hängebauchschweine, Hühner, Enten und Hunde gehalten. Größere Raubtiere wird der Besucher in freier Wildbahn kaum zu sehen bekommen. Auf Schlangen sollte er achten. Ärger wird er aber am ehesten mit kleinen ungebetenen Gästen wie Ameisen, Kakerlaken, Moskitos oder Mäusen bekommen.

Wichtige Daten zur Bevölkerung

Mit 84,1 Millionen Einwohnern und einer Bevölkerungsdichte von ca. 230 Menschen/km2 gehört Vietnam zu den dichtbesiedelten Ländern der Erde (Deutschland 223). Allerdings ist die Bevölkerung Vietnams regional sehr ungleichmäßig verteilt. Während in den Deltagebieten Dichten bis zu 1000 Einwohnern pro km2 erreicht werden, beträgt diese im Gebirge nur 20-30 pro km2. Knapp ein Viertel der Bevölkerung lebt in Städten, drei Viertel auf dem Lande. Die wichtigsten Städte sind Ho Chi Minh-Stadt (Saigon: 4 Mio. Ew.), Hanoi (3 Mio. Ew.), Haiphong (1,5 Mio. Ew.) und Da Nang (500 000 Ew.), Nha Trang (216 000 Ew.), Hue (210 000 Ew.).

Vietnam ist ein Vielvölkerstaat. Die ethnischen Vietnamesen (die Kinh oder Viet), die 84% der Bevölkerung ausmachen, leben vor allem in den beiden Deltas und in den Küstenebenen. Daneben gibt es über 50 ethnische Minoritäten, von denen die Tay (1,2 Mio.), die Thai (1 Mio.), die Muong (915 000), die Hoa (900 000), die Khmer (895 000) die zahlreichsten sind. Die kleinsten sind die Brao (250), die Romam (250) und die Odu (100 Menschen). Sozialökonomischer Entwicklungsstand, Lebensweise, Sitten und Bräuche der einzelnen Ethnien unterscheiden sich teilweise sehr stark. Der Besucher sollte dies unbedingt beachten. Durch die Kriege, die Erschließung neuer Wirtschaftsgebiete und den Übergang zur Marktwirtschaft gehen die früher relativ geschlossenen Siedlungsgebiete vieler Minderheiten immer mehr verloren. Auftretende Konflikte sind jedoch weniger ethnischer Natur, sondern resultieren mehr aus dem immer stärkeren auseinanderklaffen der sozialen Schere zwischen den zentralen Ballungsgebieten und entfernten ländlichen Regionen.

Ein besonderes Problem Vietnams ist das rasche Bevölkerungswachstum. Die Wachstumsrate liegt bei 2,2,%. 45% der Einwohner sind unter 15 Jahren, nur 7,5% sind älter als 55 Jahre. So sind ungefähr die Hälfte der Einwohner im arbeitsfähigen Alter, zur Zeit ist aber die Zahl der Arbeitslosen sehr groß. Die Versuche zur Förderung der Geburtenkontrolle und -beschränkung waren lange Zeit nicht sehr wirksam und wurden auch nicht intensiv betrieben. In den letzten Jahren widmen sich staatliche Gesundheitsbehörden und gesellschaftliche Organisationen (z.B. die Frauenunion) stärker dieser Frage, außerdem ist bei den jungen Familien selbst (insbesondere in den Städten) die Tendenz zu geringerer Kinderzahl gewachsen.

Der Bildungsstand in Vietnam ist recht hoch. Das Bildungswesen ist gut entwickelt. Insbesondere in den Städten verfügen viele Vietnamesen über eine hohe Allgemeinbildung und fachliche Qualifikation. Viele Familien geben für Bildung und Qualifizierung ihrer Kinder viel Geld aus, weil das ihr Ansehen erhöht und bessere Arbeitschancen bietet. Allerdings hat der akute Geldmangel in den letzten Jahren zu erheblichen Rückschlägen geführt. Vor allem auf dem Lande ist die Analphabetenrate wieder gestiegen. Zwischen Stadt und Land sind die Unterschiede in der Bildung und Qualifizierung beträchtlich.