Wie der Tiger seine Streifen bekam / Tai sao con ho co nhung van den
Märchenbuch für Kinder mit vietnamesischen Wurzeln
von Thuy Le-Scherello
Dieses zweisprachige Buch lädt ein, das alte traditionelle vietnamesische Märchen „Der Wasserbüffel, der Tiger und der Bauer” kennenzulernen, welches fast jedem Kind in Vietnam bekannt ist.
Thuy Le-Scherello erzählt das Märchen auf kindgerechte Art und Weise, leicht verständlich, mit gut lesbaren Texten und untermauert diese mit liebevoll gestalteten Bildern.
Für Kinder mit vietnamesischen Wurzeln ist das Buch besonders geeignet, damit sie ihre vietnamesische Herkunft nicht vergessen. Aber auch alle anderen Leser können hier mehr über Vietnam erfahren.
In der globalisierten Welt gibt es immer mehr Kinder, die mit mindestens zwei Sprachen aufwachsen. Zweisprachige Kinderbücher wie dieses fördern ihr Sprachverständnis und ihren Wortschatzaufbau auf spielerische Weise.
Der Sympathisant
(Pulitzer-Preis 2016)
von Viet Thanh Nguyen
Der vietnamesischstämmige Autor Viet Thanh Nguyen rückt das Milieu der antikommunistischen Exilcommunity in den USA in den Fokus seiner Erzählung.
Saigon im April 1975: Nach der Eroberung der Stadt durch den Vietcong gelingt es einem kommunistischen Doppelagenten im letzten Moment, gemeinsam mit hohen Militärs der Republik Vietnam über die Insel Guam in die USA zu flüchten. Dort arbeitet er weiterhin Seite an Seite mit den Exilvietnamesen, die nach ihrer Ankunft in Kalifornien langsam, aber sicher politische Bündnisse mit erzkonservativen Kongressabgeordneten und antikommunistischen Thinktanks schließen.
Einer perfekten Milieustudie gleich beschreibt der Autor detailreich und einfühlsam die Schwierigkeiten der Exilantinnen und Exilanten, in den USA ihren Platz zu finden. Er thematisiert den sozialen Abstieg, den antivietnamesischen Rassismus, aber auch die Schwierigkeit der Vertriebenen, mit dem allzu liberalen gesellschaftlichen Klima in Kalifornien zurechtzukommen.
Weiterführende Informationen: orf.at
Krieg ohne Ende
Spätfolgen des Vietnamkrieges - Agent Orange und andere Verbrechen
von Peter Jaeggi
Laut einer neueren Studie der Columbia Universität in New York setzten das US-Militär und seine Verbündeten in Südvietnam von 1961 bis 1971 über 70 Millionen Liter des Chemiegiftes Agent Orange und andere gefährlicher Herbizide ein. Das Ziel dieser Sprühaktionen war durch die Entlaubung der Wälder die militärischen Operationen der südvietnamesischen Vietminh und der nordvietnamesischen Soldaten zu erschweren und durch eine Vernichtung der Reisproduktion eine Umsiedelung der dörflichen Bevölkerung in die von den USA und ihren südvietnamesischen Verbündeten kontrollierten Wehrdörfer zu erzwingen. Schätzungen gehen davon aus, dass dadurch an die vier Millionen Menschen in Südvietnam, vorwiegend Bauern, Frauen und Kinder mit diesen Giftstoffen, die wie Agent Orange neben schwerwiegenden Erkrankungen vor allem auch langfristige genetische Schäden zur Folge haben, in Kontakt gekommen sind. Nach Angaben des Vietnamesischen Roten Kreuzes gibt es etwa eine Million Menschen in Südvietnam, die als Folge des Einsatzes dieser Giftstoffe schwer krank oder behindert sind. Rund 150.000 Kinder sind seit dem Kriegsende im Jahre 1975 mit schweren Behinderungen zur Welt gekommen. Auch unter den mehr als 2 Millionen US-Soldaten , die in Vietnam zum Einsatz gekommen sind, gibt es viele Opfer des in Agent Orange wirksamen Nervengiftes Dioxin. Zurzeit erhalten eine Viertelmillion von Agent Orange geschädigte Vietnamveteranen, ihre Ehepartner und Kinder in den USA staatliche Leistungen. Die Regierung der USA weigert sich bis zum heutigen Tag, den vietnamesischen Opfern ihrer barbarischen Kriegsführung Wiedergutmachung und Entschädigungen anzubieten.
Das Buch des Schweizer Journalisten und Buchautors Peter Jaeggi „Krieg ohne Ende. Spätfolgen des Vietnamkrieges:: Agent Orange und andere Verbrechen“ behandelt in hervorragender Quellenarbeit und intensiven Recherchen in Vietnam -die durch eindrucksvolle Bilder des Fotografen Roland Schmid veranschaulicht werden- nicht nur die schrecklichen Folgen der chemischen Kriegsführung der USA in Vietnam, sondern auch die Rolle der europäischen und nordamerikanischen Konzerne, die diese todbringenden Gifte erzeugt und vermarktet haben. Zudem bietet die Publikation eine sehr übersichtliche und sehr differenziert argumentierte kurzgefasste Geschichte des Vietnamkriegs, in der auch die Rolle der Friedensbewegung gegen den Vietnamkrieg in der westlichen Welt, darunter auch in Österreich, dokumentiert werden.
Helmut Kramer
Meine kleine Welt – Thế giới quanh em
Das erste deutsch-vietnamesische Wimmelbilderbuch
von Hanh Nguyen-Schwanke
Ein bilinguales Kinderbuch, das in Bildern Wörter aus den verschiedenen Lebensbereichen in Deutsch und Vietnamesisch vorstellt. Entnommen sind die Bilder und Wörter jeweils einem Wimmelbild. Auf dem Bild mit dem Titel „Auf dem Markt / Cho“ hocken junge und alte Frauen auf dem Boden und verkaufen aus ihren Körben Obst und Gemüse. Außerdem lebendes Geflügel und Fische frisch aus dem Wasser. Immerhin ein Tischlein mit ein paar Brocken Fleisch ist ebenfalls zu finden. Klar es ist ein vietnamesischer Markt. Deshalb machen auch die Frauen den Handel.
Wie bei jedem richtigen Wimmelbild tanzt einer immer aus der Reihe. Beim Markt ist es ein Frosch, der durch einen kühnen Sprung sein Leben rettet. Im Bild „Im Supermarkt/Sieu thi“ muss so ein Schlingel doch tatsächlich eine Rolle Klo-Papier ablaufen lassen. Und „Im Zoo/ So Thu“ schlüpft ein Frechdachs in den Beutel des Kängurus. 25 doppelseitige Wimmelbildtafeln, laden zum intensiven Betrachten mit Kindern ein.
Sungs Laden
Roman
von Karin Kalisa
Im Mittelpunkt des Romans stehen die Familien Tran und Le. Deren Mitglieder sind einst als Vertragsarbeiter in die DDR gekommen. Sie müssen nun, unmittelbar nach dem Fall der Mauer, in einer neuen Welt ihre Identität finden und ihr Leben gestalten. Die Heldin des kulturellen Miteinanders heißt Thuy. Thuy ist eine Wassermarionettenpuppe, die von Hien einst eingewickelt in eine Wolldecke aus Hanoi mit nach Ostberlin gebracht wurde.
Thuy erweckt nicht nur die alternde Hien und den Tischler Lý Phong zu neuem Leben in der Berliner Neu-Welt, sondern macht auch noch dem Schulleiter von Hiens Enkel Beine. Mit Thuy erobern nachgebaute Wassermarionetten und der vietnamesische Spitzhut Nón Lá Schritt für Schritt den Prenzelberg. Zentrum der Bewegung ist Sungs Laden.
Vietnam: Aus dem Alltag betrachtet
Der Bildband zu "Plötzlich in Vietnam"
von Albert Karsai
Eineinhalb Jahre lebte A. Karsai in Vietnam. Während dieser Zeit entstanden zahlreiche Aufnahmen, die das Alltagsleben widerspiegeln, welches sich abseits der Touristenströme abspielt, und dem durchschnittlichen Reisenden zumeist verborgen bleibt. Das Ergebnis sind authentische Fotos, die das Leben in Vietnam so zeigen, wie es ist, und nicht makellose Hochglanzaufnahmen einer geschönten Welt.
In mehrere zentrale Kapitel gegliedert, zeigt A. Karsai das Leben in Vietnam und die vietnamesische Gesellschaft aus verschiedenen Blickwinkeln, von den täglichen Erledigungen des Alltags hin zu besonderen Ereignissen wie Hochzeiten und Begräbnissen. Stets stehen dabei die Menschen im Mittelpunkt, die Sehenswürdigkeiten wurden bewusst links liegen gelassen. Begleitende Texte erläutern die Abbildungen und geben zusätzliche Hintergrundinformationen zum jeweiligen Kapitel.
Plötzlich in Vietnam
von Albert Karsai
Als ihn die innere Stimme ruft, nimmt sich Albert Karsai eine Auszeit, kündigt seine Wohnung, verkauft sein Auto und fliegt per Oneway-Ticket nach Seoul, um durch Asien zu reisen. In Hanoi nimmt sein Leben eine unerwartete Wendung. Er begegnet einer Frau und beschließt, in Vietnam zu bleiben. Er kündigt seinen Job in Österreich und findet in seiner neuen Heimat Arbeit als Englischlehrer. Ein gemeinsames Heim ist bald gefunden, doch verbirgt die neue Gefährtin ein süßes Geheimnis. Und dies ist erst der Beginn einer Reihe turbulenter Ereignisse, die sein Leben nachhaltig auf den Kopf stellen.
Eine kuriose, packende und berührende Geschichte, mit viel Witz und Einfühlungsvermögen erzählt.
Apokalypse Vietnam
Taschenbuch
von Wolfgang Schneider
Das Buch schildert die Geschichte des Vietnamkrieges aus der Sicht von Beteiligten, eingeteilt in viele kleine Kapitel. Auch ohne das historische Hintergrundwissen ist das Buch leicht verständlich und sehr informativ. Spannung erhält das Buch vor allem durch die Schilderung von Ereignissen sowohl aus amerikanischer, wie auch aus vietnamesischer Sicht. Wer die Hintergründe verstehen will und sich für die menschlichen Einzelschicksale in diesem Krieg interessiert, sollte sich das Buch auf keinen Fall entgehen lassen.
Geschichte des Vietnamkriegs
Die Tragödie in Asien und das Ende des amerikanischen Traums (Taschenbuch)
von Marc Frey
Dieses Buch schildert die Ursachen und Hintergründe des Krieges in Vietnam, seine wichtigsten politischen und militärischen Etappen sowie seine bis heute anhaltenden Auswirkungen auf die Rolle der USA in der Weltpolitik. Positiv fällt dabei auf, dass Frey nicht isoliert auf den Krieg in Vietnam eingeht, sondern die Ereignisse im internationalen Kontext schildert. So geht er beispielsweise auch auf die Reaktionen in Europa und die internationale Protestbewegung ein. Was Freys Buch nicht liefert, ist eine menschliche Betrachtung der Ereignisse. Ihm geht es nur darum, den Konflikt politisch und historisch zu schildern. Da Bilder und anderes Material (bis auf 2 Karten) fehlen, wirkt das Buch leider ein wenig trocken. Insgesamt beinhaltet das Buch aber eine gelungene, übersichtliche Schilderung der Ereignisse, betrachtet aus der Sicht eines Historikers.
Frühlingsrollen auf dem Ahnenaltar.
Vietnamesische Aufbrüche (Gebundene Ausgabe)
von Elle Macchietto della Rossa
In diesem literarischen Reiseführer sammelt die Fotografin und Journalistin Elle Macchietto della Rossa in zwölf kurzen Episoden exemplarische Eindrücke aus ihren langjährigen Aufenthalten in Vietnam. Neben klassischen Städteporträts über Hanoi und Saigon, das heutige Ho-Chi-Minh-Stadt, enthält das Buch vor allem einfühlsame Berichte über ihre Begegnungen mit politisch unbeugsamen Intellektuellen ebenso wie mit den von der kommunistischen Zentralregierung schlichtweg vergessenen Bewohnern entlegener Bergregionen, den Giarai, welche sich ihre oft archaisch anmutenden Traditionen über die Jahrhunderte bis heute bewahrt haben.
Made in Vietnam
von Carolin Phillips
Ausbeutung für Markenartikel: eine mitreißende Story mit realem Hintergrund Die 14-jährige Lan schuftet unter unmenschlichen Bedingungen in einer Fabrik in Vietnam, die trendige Sportschuhe herstellt. Lan muss durchhalten, denn der Lohn sichert ihrer Familie das Überleben. Doch dann erhält sie unerwartet Hilfe von der Tochter eines deutschen Arbeitsinspektors und dem Vater des Fabrikbesitzers. Die Autorin ist, so steht es im Vorspann zu ihrem Buch, mit einem Vietnamesen verheiratet. Sie versteht ganz offensichtlich etwas von Vietnam und den Lebensbedingungen, die dort herrschen sowie den Diskussionen, die dort geführt werden. Das macht das Buch authentisch, selbst wenn die Geschichte über das Mädchen Lan keine Reportage ist.
Das Mädchen hinter dem Foto
Die Geschichte der Kim Phuc (Taschenbuch)
von Denise Chong
1972 geht ein Foto um die Welt: Es zeigt die neunjährige Südvietnamesin Kim Phuc, die mit schmerzverzerrtem Gesicht um ihr nacktes Leben läuft. Napalmbomben, die feindlichen nordvietnamesischen Stellungen galten, fügen ihr schwerste Verbrennungen zu. Innerhalb von Tagen geht ihr Bild weltweit durch die Presse und wird zum Sinnbild für das Leiden aller zivilen Kriegsopfer. Die weitere Lebensgeschichte des Mädchens hinter dem Foto bleibt jedoch nahezu unbekannt und wird hier erstmals authentisch und sensibel dargestellt. „Ein bewegendes Geschichts- und Antikriegsbuch“.